Seife

Bad Pyrmont

Seifenrezept

Reine, milde Olivenölseife

Aus NaOH und kaltem Wasser unter Berücksichtigung der Sicherheitsregeln die Lauge herstellen, beiseite stellen und abkühlen lassen.

Olivenöl sanft auf ungefähr 30° erwärmen. Die Lauge zum Öl gießen und die Mischung mit Hilfe des Mixstabes zum Andicken bringen.

Dies dauert bei einer reinen Olivenölseife länger, also keine Angst, wenn die Seifenmasse nicht gleich wie gewohnt andickt.

In die vorbereitete Form füllen, zudecken und gut isolieren. Nach 2 Tagen Ruhephase kann die Seife geschnitten werden.

Unbeduftete reine Olivenölseife verwöhnt die Haut - braucht aber ihre Zeit zum Reifen, die Trockenphase sollte mindestens 6 Wochen betragen.

•500 g Olivenöl
•168 g destilliertes Wasser
•62 g NaOH ( 8% überfettet)

Natriumhydroxid (auch Ätznatron) NaOH
Natriumhydoxid ist ein weißer hygroskopischer Feststoff mit einem Schmelzpunkt von 319 °C und einer Dichte von 2,13 g/cm3.
In Wasser löst es sich unter großer Wärmeentwicklung zur stark alkalisch reagierenden Natronlauge auf.
Daher muss die Lauge zur Seifenherstellung immer mit kalten Flüssigkeiten hergestellt werden.
Mit dem Kohlenstoffdioxid der Luft reagiert es zu Natriumcarbonat und muss deshalb in verschlossenen Behältern aufbewahrt werden.
Natriumhydroxid ist in Apotheken in Gebinden von 1 kg erhältlich und wird nur an Personen über 18 Jahren verkauft.

Quelle: www.siedekessel.de/pages/rezepte/grundseifenrezepte/reine-milde-olivenoelseife.php

Die Seifenherstellung nach alten Rezepten

Hinweis: Das hier geschilderte Kaltverfahren zur Seifenherstellung wurde bei der Arbeitsgemeinschaft Don Quixote dokumentiert. Dort können Sie sehr hochwertige Naturseifen beziehen oder selbst an Kursen teilnehmen. Die Dokumentation des Kernseifenverfahrens erfolgte unter Einhaltung der Sicherheitsvorschriften in der Küche des Autors. Zu diesem Verfahren liegt auch ein Arbeitsblatt mit einer Herstellungsvorschrift vor.

Das Grundprinzip bei der Seifenherstellung besteht darin, dass Fette und Öle mit Hilfe von Natronlauge zu Seife und Glycerin "verseift" werden. Das einfachste Rezept zur Herstellung gelingt nach dem sogenannten Kaltverfahren. Hierbei findet der Prozess der Verseifung nach der Zugabe von Natronlauge zu den Fetten und Ölen bei relativ niedriger Temperatur, also zunächst bei ca. 60°C und während des lange dauernden Reifungsprozesses sogar bei Zimmertemperatur statt. Der Nachteil besteht darin, dass die eigentliche Verseifung 4-6 Wochen dauert und erst danach die Seife fertig ist. Ein Aussalzen der Seife durch Kochsalz findet nicht statt, daher erhält man nach diesem Verfahren eine hochwertige Seife, bei der die auf die Haut pflegend wirkenden Stoffe wie das Glycerin erhalten bleiben. Die hier geschilderte Methode ist bei Herstellern beliebt, die genügend Zeit haben und ein sehr hochwertiges Produkt herstellen wollen.

Sicherheitsvorschriften: Bei allen Arbeiten mit der Natronlauge sind unbedingt Schutzbrille, Gummihandschuhe und ein Arbeitskittel zu tragen. Spritzer von Natronlauge im Auge oder auf der Haut können schwere Verätzungen verursachen. Holzgegenstände oder Tischplatten können durch die Natronlauge beschädigt werden, die Unterlage ist daher gut mit Papier abzudecken. Vor allem bei der Verseifung kann das Gemisch aufquellen und spritzen. Die Töpfe müssen daher genug groß sein und viel Reservevolumen beinhalten. Der Raum sollte ein Waschbecken haben und gut durchlüftet sein. Handtücher und Papiertücher stehen bereit, um Seifen- oder Laugenreste abwischen zu können.

Zunächst wird Kokosfett mit Olivenöl in einem Edelstahltopf (kein Aluminiumtopf!) auf einer Herdplatte solange erhitzt, bis das Gemisch gerade geschmolzen ist. Danach wird die Herdplatte ausgeschaltet und der Topf weggenommen. Die Temperatur sollte 80°C nicht übersteigen. Das Olivenöl erzeugt die pflegend wirkende Komponente der Seife. Das Kokosfett macht die Seife hart, so dass sie gut gelagert werden kann. Vor allem führt es bei der Verseifung mit Natronlauge zu einer Eigenerwärmung des Gemisches, so dass dann gar keine Heizplatte mehr benötigt wird. Ein hoher Anteil an Olivenöl führt zu einer grünen Seife, ein hoher Anteil an Kokosfett (oder Palmöl) eher zu einer gelben.

Nach dem Schmelzen von Olivenöl und Kokosfett gibt man bei ca. 40-60°C (je nach Kokosfettanteil) die 32%ige, konzentrierte Natronlauge hinzu und rührt kräftig so lange, bis die Masse breiartig verdickt. Die konzentrierte Natronlauge kann auch durch das vorsichtige Lösen von granulatförmigem Natriumhydroxid in Wasser selbst hergestellt werden. Bei der nun stattfindenden Verseifung bildet sich der Seifenleim (>Neutralölverseifung). Der Verdickungsprozess kann mit Hilfe eines Stabmixers beschleunigt werden, so dass nicht mehr als eine halbe Stunde gerührt werden muss.

Während dem Abkühlen kommen weitere Zutaten hinzu: Leinöl macht die Seife feiner und geschmeidiger, Rizinusöl fördert die schaumbildende Wirkung der Seife und reine Duftöle wie Lavendelöl verleihen dem Produkt einen angenehmen Duft. Parfüms sind ungeeignet, da sie in der fertigen Seife den Duft verändern oder durch den vorhandenen Alkohol Schlieren erzeugen. Öle wie Jojobaöl, Avocadoöl oder Weizenkeimöl wirken ebenfalls pflegend. Gleichzeitig kann man auch geschnetzeltes, organisches Material wie Lavendelblüten oder auch in der Kosmetik zugelassene Farbstoffe hinzugeben. Lebensmittelfarbstoffe oder Pigmente, die nachher die Haut verfärben, sind nicht geeignet. Nach der Zugabe wird erneut gerührt. Durch das Zugeben der speziellen Öle beschleunigt sich der Verdickungsprozess.

Der Brei wird in eine eingefettete oder mit Backpapier ausgekleidete Kastenform aus Holz gegeben und mit einem Geschirrhandtuch abgedeckt. Holz besitzt gut isolierende Eigenschaften und ist gleichzeitig atmungsaktiv. Damit sich keine Blasen bilden, klopft man kräftig auf die Form oder schlägt sie auf den Tisch.

Zum Nachreifen stellen einige Hersteller die Form nochmals für einige Stunden in einen auf maximal 90° vorgeheizten Backofen. Der Verseifungsprozess ist eine exotherme Reaktion, bei der Wärme frei wird. Daher steigt dieTemperatur in der Seifenmasse zunächst auch von selbst an, was sich mit einem Thermometer messen lässt. Bei einer optimalen Reaktion wird die Masse transparenter und die Seife geht in die Gel-Phase über. Die noch nicht vollständig verseifte, die "junge" Seife enthält viel Natronlauge. Daher ist der pH-Wert mit pH=11 oder pH=12 noch zu hoch. Dies wäre schädlich für die Haut. Der endgültige Reifungsprozess dauert daher 4-6 Wochen in einem dafür vorgesehenen Schrank.

Nach dem Reifungsprozess löst man die Form und zerschneidet den entstandenen Seifenkuchen zu handlichen Stücken. Das Nachreifen führt zum Schrumpfen und Austrocknen der Seife, gleichzeitig sinkt der pH-Wert auf pH=9 oder darunter. So erhält man die hochwertige, noch glycerinhaltige Leimseife.

Quelle: www.seilnacht.com/waschm/seife.html


2. Arbeitsgeräte

Die Geräte sollten nicht mehr im Lebensmittelbereich eingesetzt werden. Außerdem nichts aus Aluminium verwenden, da die Lauge das Alu zerstört.
•Grammgenaue, (digitale) Waage
•Herd oder Elektrokochplatte
•Kleiner hoher Topf (Edelstahl oder Emaille)
•Gummihandschuhe
•Schutzbrille
•Alte, langärmelige Kleidung oder Laborkittel
•Essig (zum Neutralisieren)
•Malerfolie oder Zeitungspapier (um den Arbeitsplatz abzudecken)
•Messbecher und Rührstab aus Plastik
•Pürierstab oder Edelstahlschneebesen
•Formen (Eisdosen, Gefrierdosen, spezielle Seifenformen)
•Altes Handtuch
•1-2 große Schüsseln
•1 kleiner Becher zum Auswiegen des Ätznatrons

Das ist die Grundausstattung. Töpfe findest du häufig sehr günstig auf Flohmärkten, Schüsseln, Rührlöffel und Messbecher gibt es billig im 1€-Shop und den Pürierstab gibt es für ca. 10€ als Sonderangebot im Supermarkt. Alles in Allem wird dich die Grundausstattung 20-30€ kosten.

Quelle: http://kupferzopf.com/seifenkurs/2_arbeitsgeraete_seifenkurs.html


3. Ein Rezept entwickeln

Beim Erstellen eines Rezepts gibt es ein paar Dinge, die berücksichtigt werden sollten:
1.Zunächst muss die Mischung der Öle ausgewogen sein. Eine Seife besteht immer aus sog. Basisölen und Überfettungsölen. Basisöle werden in großen Mengen verwendet- ca.15-40% pro Ölsorte. Überfettungsöle dagegen in kleinen Mengen (bis ca. 10%).

2.Außerdem sollte darauf geachtet werden, dass ca. 50% harte Fette und 50% weiche Fette (Öle) verwendet werden. So wird die Festigkeit garantiert. Verwendest du zu viele Öle, bleibt die Seife lange Zeit weich und kann entsprechend erst einige Wochen später verwendet werden.

3.Um eine schäumende Seife zu erhalten, sollten 20-30% Schaum fördernde Fette, wie Kokos oder Babassu, verwendet werden. Bei besonders pflegenden Seifen, kann dieser Anteil natürlich geringer sein.

4.Als letztes sollte auch auf die Haltbarkeit der Öle geachtet werden. Distelöl und Walnussöl zum Beispiel sollte man aufgrund ihrer kurzen Haltbarkeit nur sparsam einsetzen.

5.Denke bitte auch daran, dass 1ml Öl nicht 1g Öl entspricht. Beim Seifensieden wird alles (außer dem Duft) in Gramm angegeben. Das ist extrem wichtig, um keine ätzende Seife zu erhalten. Alles andere bleibt dir und deinem individuellen Vorlieben überlassen.

6.Da die meisten Küchenwaagen nicht 100%ig genau sind, solltest du keine Seife unter 500g Fettansatz sieden. Je kleiner die Seifenmenge ist, desto gravierender wirken sich Wiegefehler aus. Oft können ein paar Gramm zu viel Ätznatron schon eine ätzende Seife mit Laugenüberschuss zur Folge haben.

Hand- und Körperseifen:
Seifen für den alltäglichen Gebrauch müssen auch bei häufiger Benutzung ihre Form behalten und stabil sein. Das wird durch die ausreichende Verwendung von harten Ölen (Palm, Kokos, eingeschränkt auch Olive) gewährleistet. Ihr Anteil liegt bei mindestens 40%. Der Überfettungsgrad liegt dabei zwischen 7-10%.

Gesichtsseifen:
Seifen für die empfindliche Gesichtshaut enthalten ausgewählte, reichhaltige Öle. In diesem Fall dürfen die Öle auch etwas teuerer und luxuriöser sein. Anders als bei Körperseifen liegt das Hauptaugenmerk hier auf der Pflegewirkung. Der Überfettungsgrad liegt zwischen 10-15% und der Anteil an pflegenden Überfettungsölen (Shea, Mandel, Avocado…) kann deutlich höher gewählt werden. Allerdings muss bei einer so hohen Überfettung damit gerechnet werden, dass die Seife schneller ranzig wird. Stelle deswegen nur kleinere Mengen her oder friere die restlichen Stücke ein.

Haarseifen:
Haarseifen sind sehr gering überfettet (2-5%). Damit wird verhindert, dass die Haare gleich nach dem Waschen wieder fettig aussehen. Allerdings muss wegen der niedrigen Überfettung auch besonders gewissenhaft gearbeitet werden. Für Haarseifen eigenen sich in besonderem Maße Schaum fördernde Fette wie Kokos oder Babassu (40%). Außerdem steigert die Verwendung von Rizinusöl (ca. 10%) zusätzlich die Schaumbildung.

Je mehr ungesättigte Fettsäuren enthalten sind, desto kürzer sind sie haltbar, da sie mit dem Luftsauerstoff reagieren. Aber auch kaltgepresste Öle sind empfindlicher als raffinierte. Deswegen immer gut verschlossen, dunkel und wenn's geht im Kühli aufgewahren.

4. Sicherheit geht vor

Die folgenden Sicherheitshinweise sind sehr wichtig, um das Risiko einer Verätzung zu minimieren. Bitte lies sie dir unbedingt sorgfältig durch und verinnerliche sie!
•Nimm dir viel Zeit. Du arbeitest nicht gegen die Uhr. Sorge dafür, dass du nicht gestört wirst.

•Bereite alle Arbeitsgeräte und Materialien sorgsam vor, bevor du beginnst.
•Kontrolliere dein Rezept nach.
•Arbeite immer mit langärmeliger Kleidung, Gummihandschuhen und Schutzbrille! Natriumhydroxid (NaOH) ist extrem ätzend. Atme die Dämpfe nicht ein. Sie verätzen die Schleimhaut.
•Wenn du schwanger bist, solltest du auf das Sieden verzichten.
•Rühre die Lauge am Besten im Freien, unter dem Abzug oder wenigstens am offenen Fenster an.
•Schütte NIEMALS das Wasser auf das NaOH! Lass die NaOH-Kristalle langsam in das abgemessene Wasser einrieseln. (Gleiches gilt übrigens für „Abfluss-Frei“ bei der Rohrreinigung)
•Die Lauge kann sehr heiß werden und spritzen. Rühre vorsichtig und verwende ein großes Gefäß zum Anrühren.
•Geh sicher, dass sich das gesamte NaOH aufgelöst hat. Benutze gegebenenfalls ein engmaschiges Plastiksieb.
•Die Flüssigkeit muss immer kühl sein (Zimmertemperatur)
•Bevor du die Lauge und Fette mischst, sollten beide zwischen 40-50°C haben bzw. handwarm sein.
•Auch wenn der Umgang mit Lauge nicht ungefährlich ist: Keine Panik! Sonst geht unter Garantie etwas schief.
•Solltest du Lauge ins Auge bekommen, spüle es sofort mit viel kaltem Wasser aus und suche umgehend einen Arzt auf. Es besteht akute Erblindungsgefahr.
•Laugenspritzer auf der Haut mit viel Wasser und Seife abwaschen.
•Verschluckte Lauge: Lebensgefahr! Kein Erbrechen herbeiführen!
•Nach dem Sieden muss der Arbeitsplatz gut gesäubert werden. Auch einzelne NaOH-Kristalle können ätzen.
•Teste deine Seifen selbst, bevor du sie verschenkst. Verwende einen pH-Teststreifen (pH=9-11) oder mach den „Küsschentest“. Dazu berührst du die Seife mit der Zungenspitze. Schmeckt es nach Seife, ist alles in Ordnung, bitzelt die Zunge, ist der Verseifungsprozess noch nicht beendet.


NaOH-Menge berechnen

Natriumhydroxid ist ein weißer, hygroskopischer Feststoff. Es löst sich im Wasser unter großer Wärmeentwicklung und reagiert mit dem Kohlenstoffdioxid der Luft zu Natriumhydrogencarbonat (Natron).
Aus diesem Grund wird NaOH luftdicht verpackt. Um die richtige Konzentration der Natronlauge zu ermitteln, musst du anhand der Verseifungszahlen der einzelnen Öle die NaOH-Menge in Gramm berechnen.

BezeichnungNaOHBezeichnungNaOH
Annattoöl0.1330Margarine0.1340
Aprikosenkernöl0.1350Mohnöl0.1383
Arganöl0.1360Nachtkerzenöl0.1345
Avocadoöl0.1335Olivenöl0.1345
Babassuöl0.1750Palmöl0.1405
Bienenwachs0.0690Palmkernöl0.1680
Camelliaöl (Teesamenöl)0.1360Pfirsichkernöl0.1345
Carnaubawachs0.0690Rapsöl0.1354
Diestelöl0.1355Reiskeimöl0.1345
Erdnussöl0.1355Rizinusöl0.1286
Hanföl0.1345Schwarzkümmelöl0.1350
Haselnussöl0.1370Sheabutter0.1282
Jojoba0.0660Sesamöl0.1376
Kakaobutter0.1380Sojaöl0.1355
Kokosnussöl0.1830Sonnenblumenöl0.1350
Kürbiskernöl0.1350Stearin0.1460
Lanolin0.0750Tafelöl (Pflanzenöl gemischt0.1360
Lorbeeröl0.1405Traubenkernöl0.1285
Leinöl0.1340Ucuubabutter0.1220
Macadamianussöl0.1390Walnussöl0.1335
Maiskeimöl0.1360Weizenkeimöl0.1310
Mandelöl0.1365Wildrosenöl0.1359
Mangobutter0.1339Maracujaöl0.1290

Beispiel:

Multipliziere die gewünschte Menge des jeweiligen Öls mit dem angegebenen Wert aus der Verseifungstabelle und addiere sie inklusiver aller Nachkommastellen. Daraus ergibt sich die Menge an NaOH, die das Öl komplett verseift.

Wir wollen folgende Seife mit 5% Überfettung herstellen:

    500g Olivenöl: 500g x 0,1345 = 67,25g NaOH
+ 250g Kokosöl: 250g x 0,1830 = 45,75g NaOH
+ 150g Arganöl: 150g x 0,1360 = 20,40g NaOH
+ 100g Mandelöl: 100g x 0,1365 = 13,65g NaOH
_____________________________________________________

  1000g Fettansatz       = 147,05g NaOH

Diese Seife wäre aber zu scharf für die Körperreinigung. Deshalb muss man dafür sorgen, dass nicht alles Fett verseift wird (Überfettung). Die NaOH-Menge wird also reduziert. Handgesiedete Seifen sind normalerweise zwischen 4 und 10% überfettet. In Ausnahmefällen (Salzseifen, Gesichtsseifen) kann auch eine höhere Überfettung gewählt werden. Dann muss du jedoch mit einer verkürzten Haltbarkeit rechnen oder frierst die übrigen Stücke ein.

Die Überfettung funktioniert so:

1. Für die komplette Verseifung des Fettansatzes werden 147,05g NaOH benötigt. Damit 5% Fettüberschuss bleibt, müssen 5% des NaOHs abgezogen werden. Es werden also nur 95% des NaOHs genutzt:

147,05g NaOH x 0,95 = 139,6975g NaOH

2. Da die meisten Waagen nicht im Kommabereich messen, musst du auf ganze Gramm runden. Zähle zunächst alle erhaltenen Werte zusammen und runde dann immer ab. Es ist besser abzurunden, denn eine höher überfettete Seife ist besser als eine, die zu scharf ist.

Somit brauchst du für diese Seife 139g NaOH


6. Flüssigkeitsmenge berechnen

Um sie zu erhalten, teilst du einfach die Gesamtmenge der Fette durch drei. Das Ergebnis ist die Menge des benötigten destillierten Wassers bzw. der Flüssigkeit, mit welcher du die Lauge anmischen willst.

Beispiel für die Standardmenge:

1000g Fettansatz = 1000g : 3 = 333g Wasser

Ausnahmen:

Ein Drittel des Fettansatzes ist der Standardwert für normale Seifen.

1. Willst du dem Seifenbrei jedoch Blüten oder Kräuter beimengen, dann kannst du gut 10-20% an Flüssigkeit hinzugeben.

2. Manchmal empfiehlt es sich aber auch die Menge zu reduzieren. Das ist der Fall, wenn Rizinusöl zum Einsatz kommt oder komplizierte Formen verwendet werden. Beachte aber die Löslichkeit von NaOH: Um 1g NaOH vollständig aufzulösen, benötigt es ca. 1g Wasser. Das Mischverhältnis beträgt also 1:1. Aus Sicherheitsgründen würde ich jedoch eher die ca. 1,5-fache Menge an Wasser verwenden.

Beispiel für die Mindestmenge:

Unser Rezept benötigt 139g NaOH. Somit beträgt die Menge des Wassers für das Beispielrezept mindestens 139g Wasser

139g NaOH x 1 =139g Wasser

Die sichere Variante: 139g Wasser x 1,5 = 207g Wasser


8. Nach dem Sieden

Gelphase:

Die isolierte Seife wird jetzt die Gelphase durchlaufen. Während diesem chemischen Prozess erhitzt und verflüssigt sich die Seife von innen heraus. Durch sie bescheunigt sich der Verseifungsprozess, Farben werden intensiver und die Reifungszeit verkürzt. Je größer die Seifenform ist, desto heißer kann die Gelphase werden. Seife in kleinen Formen macht meist keine Gelphase durch. Deswegen verlängert sich ihr Reifungsprozess um ca. zwei Wochen.

Ausformen und Reife:

Seife schneidenNach 1-3 Tagen (ich bevorzuge drei oder mehr) kann die fertige Seife aus der Form geholt werden. Am einfachsten ist es, wenn du sie für mehrere Stunden durchfrieren lässt und anschließend antaust. Das geht am besten mit einem heißen Föhn oder warmem Wasser. Zwischen Form und Seife bildet sich so eine Schicht aus Kondenswasser und die Seife gleitet aus der Form. Sollte sie sich aber weigern, bitte nicht verzweifeln. Lass die Seife noch einige Tage stehen, gefriere sie wieder ein und wiederhole die Prozedur. Jetzt kannst du den Block in handliche Stücke schneiden. Dafür eignet sich gut ein langes Küchenmesser oder ein breiter Spachtel aus dem Baumarkt. Durch das Schneiden verkürzt sich auch die Trocknungszeit. Lass die Stücke an einem trockenen und gut belüfteten Ort für 4-6 Wochen reifen. Warte auf jeden Fall so lange, sonst riskierst du trockene und gereizte Hände. In dieser Zeit vervollständigt sich der Verseifungsprozess, der pH-Wert wird milder und das Wasser verdampft. Je älter eine Seife ist, desto ergiebiger ist sie auch.

Quelle: http://kupferzopf.com/seifenkurs/5_naoh_menge_seifenkurs.html