Kunstgeschichte

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v.Chr. 3000 - v.Chr. 30 frühe ägyptische Kunst lineare zweidimensionale Malerei
v.Chr.1100-529 Antike Bezeichnung für das griech.-röm. Altertum. Beginn grichisches Mittelalter bis Untergang Römisches Kaiserreich 476, Schließung der platonischen Akademie in Athen durch Justinian I. 529
v.Chr.500 Philosophie  
v.Chr.323-v.Chr.31 Hellenismus Hellenismus, Begriff zur Bezeichnung der Zeitspanne zwischen der Eroberung des Perserreiches durch Alexander den Großen und dem Beginn der römischen Vorherrschaft, in der sich die griechische Kultur im Mittelmeerraum und in Kleinasien ausbreitete und ihre größte Blüte erreichte. Sie wird als hellenistisch (von griechisch Hellas: Griechenland) bezeichnet, um sie von der „hellenischen" Kultur des klassischen Griechenlands zu unterscheiden.
550-1550 Mittelalter Hochmittelalter um 1050, von der Völkerwanderung 4.-6. Jahrhundert, Konfrontation der Germanen mit der Kultur der Antike und dem Christentum, bis zur Reformation des 16. Jahrhunderts.
950-1250 Romanik  
1050 Realismus idealistisch extreme Realismus (Platon).Nominalismus (Aristhoteles). gemäßigter Realismus 1150 und 1250 bis 1350
1148 byzantinischer Apsismosaik Pantokratormosaik, Allherrscher
1130-1500 Gotik Die Gotik führte eine neue Epoche der Verbildlichung der gesamten christlichen Ideenwelt herauf und bediente sich dabei in großem Umfang der Symbolik und der Allegorie. Ihre stärkste Ausprägung fand sie in Architektur und Plastik, doch wirkte sie auch in Malerei und Kunsthandwerk. Der - abwertende - Begriff der Gotik (Goten = Barbaren) geht auf Giorgio Vasari zurück, der damit die Kunst und Architektur der Renaissance von der des Mittelalters positiv abzuheben suchte. Später wurde er auf jene Stilepoche bezogen, die der Romanik folgte.
1350-1600 Renaissance Wiedergeburt der Antike; HochR. ruhiges Gleichmaß, in Italien 1500 Leonardo da Vincis traf Michelangelo, Künstler beschränkten sich auf das wesentliche nebensächliche Details fielen weg, damit die Aufmerksamkeit des Betrachters auf das Hauptmotiv gelenkt wurde. Der künstlerische Aspekt trat damit gleichberechtigt neben den Inhalt.
1520-1600 Manierismus wich 1580 einem realistischeren Stil, Bezeichnung für den Kunststil zwischen Renaissance und Barock, der sich seit etwa 1520 in Italien entwickelte. Er distanzierte sich von der Ausgewogenheit und Klarheit der Hochrenaissance, hin zu mehr Dramatik und Komplexität und das Streben nach gefühlsbetonten Effekten, Bewegung und Kontraste. Im 16. Jahrhundert bezeichnete Giorgio Vasari mit maniera den Spätstil Michelangelos. Ende um 1590 oder 1650
1550-1650 Klassizismus 1750-1830 Klassizismus allgemeine Bezeichnung all jener Kunstströmungen, die sich bewusst auf antike Vorbilder berufen. In Europa und Nordamerika vorherrschende Stilepoche, zu der Biedermeier, Directoire, Empire und Louis-seize gehören. Ziel dieser Strömung war es, die intime Verspieltheit des Rokoko und die Überladenheit des Spätbarock zugunsten einer "klassischen" Formstrenge zu überwinden.
1600-1750 Barock Streben nach dynamischer Wirkung durch Reichtum des plast. und maler. Schmucks
1715-1774 Rokoko Stil in Kunsthandwerk und in der Architektur des 18. Jahrhunderts, der sich durch Kleinteiligkeit, Zierlichkeit und durch verfeinerte Ornamentierung auszeichnet und sich damit von Monumentalität und Pathos des Barock absetzte. Das Wort (französich rococo) ist abgeleitet von rocaille (Grotten- und Muschelwerk), nach einem immer wieder auftretenden Ornamentmotiv. Das Rokoko lässt sich etwa auf die Zeit der Regentschaft (1715-1774) Ludwigs XV. von Frankreich eingrenzen und tauchte erstmals mit Arbeiten des französischen Kunsthandwerkers Pierre Lepautre auf. Von ihm stammt die Ausstattung der Innenräume der königlichen Residenz in Marly mit Arabesken und verspielter Ausstattung, darunter Gemälde von Antoine Watteau, der in galanten Gemälden Damen und Herren der Aristokratie in idyllischen Umgebungen abbildete und mit dem heroischen Barockstil unter Ludwig XIV. (1643-1715) brach. Das Rokoko wurde im späten 18. Jahrhundert vom Klassizismus abgelöst, und mit der Französischen Revolution 1789 und dem Untergang des Absolutismus in Europa war sein Ende besiegelt.
1870-1920 Moderne Naturgetreue Widerspiegelung der impirischen erfassbaren Realität; Hinwendung zu sozialen umweltärmeren Bevölkerungsschichten. Inzwischen werden alle Bewegungen der klassischen Avantgarde einschließlich des Expressionismus mit dem Schlagwort belegt.
1860-18 Impressionismus Der Jugendstil entwickelte sich in Frankreich als Gegenströmung zum Impressionismus. (Seelenanalyse)
1880-1918 Imperialismus  
1895-1930 Jugendstil Jugendstil, der seine dekorativen Elemente bei aller Betonung der Ornamentik mit der ungehinderten Handhabbarkeit seiner Objekte in Einklang zu bringen suchte. Siehe Bauhaus; Chicago School; Internationaler Stil; Mies van der Rohe; Louis Henri Sullivan, 1898 Wiener Ausstellungsgebäude im Secessionsstil
1900-1920 Dadaismus Aus dem Pariser Dada ging später der Surrealismus (traumhaft-visionäre Bildkonzepte) hervor. In Deutschland entstanden nach 1918 dadaistische Bewegungen in Berlin
1900-1950 Historismus in der Kunst und Architektur der Versuch, historische Stile wieder zum Leben zu erwecken
1907-0000 Kubismus Der Kubismus war eine der ersten Kunstrichtungen, die sich der Abstraktion näherten. Großen Anteil an der Entwicklung des Kubismus in der Malerei hatten der französische Künstler Georges Braque und der Spanier Pablo Picasso. Höhepunkt 1914. Der Kubismus wandte sich gegen den Formenkanon der realistischen Darstellung, wie er seit der Renaissance verbindlich war, und stellte als abstrakte und später gegenstandslose Kunst einen entscheidenden Wendepunkt in der Kunstgeschichte dar. Er verstand sich als Revolte gegen die Sentimentalität und den Realismus der Malerei des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts und wandte sich gegen die Betonung von Licht und Farbe und gegen den Mangel an Form, beides typische Charakteristika des Impressionismus. Beeinflusst wurde der Kubismus auch von der afrikanischen und ozeanischen Kunst. Die Grundsätze des Kubismus sind in dem Satz des französischen spätimpressionistischen Malers Paul Cézanne zusammengefaßt: „Alle Formen in der Natur lassen sich auf Kugel, Kegel und Zylinder zurückführen." In der früheren Phase (etwa seit 1908), dem analytischen Kubismus, gingen die Künstler vom Gegenstand aus, brachen die Konturen des Motivs auf und zerlegten es in kubische Formelemente. Sie verzichteten auf Raumwirkungen und Perspektive und reduzierten die Palette auf wenige Farben, vor allem Grau-, Braun- und gedämpfte Grüntöne. Sie begannen ferner, Buchstaben und Zahlen in ihre Kompositionen zu malen. Später klebten sie gefundene Etiketten, Billette, Zeitungsausschnitte, Tapeten und andere Gegenstände in ihre Bilder und erfanden so die Collage. Damit entfernten sich diese Werke immer mehr vom Motiv und gewannen an Bildautonomie. Der nächste Schritt, dieses Verfahren umzukehren, lag nach 1914 nahe. Juan Gris (sein Künstlername ist von dem französischen Wort gris, grau, seiner zeitweilig bevorzugten Farbe, abgeleitet), der seit 1910 kubistisch malte, wagte ihn als Erster. In dieser späteren Phase des synthetischen Kubismus gingen die Künstler von ungegenständlichen Farbflächen aus, die erst im Laufe der Arbeit durch eingefügte Zeichen einen gegenständlichen Bezug erhielten. Zum Beispiel kann ein braunes Rechteck durch zwei eingezeichnete Punkte als Gesicht oder durch parallele Linien als Gitarre erkannt werden. Gris beschrieb sein neues Verfahren: „Cézanne macht aus einer Flasche einen Zylinder, ich hingegen gehe von einem Zylinder aus, um ein Einzelding zu schaffen; aus einem Zylinder mache ich eine Flasche..." Braque und Picasso schlossen sich der neuen Richtung bald an und übertrugen sie auch auf die Skulptur. Picasso prägte für seine Arbeitsweise die später berühmt gewordene Formel: „Ich suche nicht, ich finde." Im synthetischen Kubismus werden die Bilder wieder bunter, weil auch Farbe als Zeichen dienen kann: Wenn Picasso beispielsweise eine Rechteckform mit roten, blauen und grünen Rhomben und Trapezen bemalt, wird sie als das Trikot eines „Harlekins" erkennbar. Neben Pablo Picasso und Georges Braque sind auch Künstler wie Albert Gleizes, Fernand Léger, Francis Picabia, Marcel Duchamp, Roger de La Fresnaye und Juan Gris bedeutende Maler des Kubismus gewesen. Zu den herausragenden Bildhauern, die sich die kubistischen Prinzipien der Malerei zu Eigen machten, gehörten neben Picasso Raymond Duchamp-Villon sowie Jacques Lipchitz und Alexander Archipenko. Maurice de Vlaminck, Stuart Davis und Lyonel Feininger waren Künstler, die unter dem Einfluss der kubistischen Formenlehre arbeiteten. Robert Delaunay entwickelte den Kubismus zu einer eigenen Stilrichtung weiter, dem von Apollinaire so genannten Orphismus. Er gehörte zu den ersten Künstlern, die gegenstandslos-abstrakte Bilder schufen.
1910 Expressionismus antibürgerlich - nationalistische; innovative Literaturströmung 1910 1915; Blauer Reiter 1912; 1910 Das erste abstrakte Aquarell von Wassily Kandinsky ist das erste ungegenständlich-abstrakte Bild in der Geschichte der Kunst
1917 Neoplastizismus Bezeichnung für eine von den holländischen Künstlern Piet Mondrian und Theo van Doesburg vertretene Richtung der modernen Kunst. Die zugrunde liegende Theorie formulierte Mondrian in seiner 1920 erschienen Schrift Le Néo-plasticisme (1925 unter dem Titel Neue Gestaltung ins Deutsche übersetzt). Mondrian und Doesburg gründeten 1917 die Gruppe „De Stijl", die auch eine Zeitschrift herausgab. Sie wollten den Kubismus zu einer reinen, völlig ungegenständlichen Kunst weiterentwickeln. Mondrian als der Radikalste der Gruppe reduzierte seine Formelemente auf vertikale und waagerechte schwarze Balken (die Diagonale war verpönt) und auf die drei Primärfarben sowie Schwarz, Weiß und Grau. In der Architektur vertrat Gerrit Thomas Rietveld diese Richtung. Der Neoplastizismus beeinflusste auch das Industriedesign und die Typographie.
1940 Abstrakter Expressionismus
1950-2002 Postmoderne Als Gegenströmungen zur Moderne entstanden zur Mitte des 20. Jahrhunderts Bewegungen, die das Innovationsstreben dieser Richtung selbst als automatisiert ansahen. Die Postmoderne bezieht diesen Aspekt einer programmatischen Abgrenzung dadurch, dass sie den Begriff der Moderne negativ anzitiert, bewusst mit ein. Siehe auch Poststrukturalismus. 1931 James Joyce, Jeff Koons, Jorge Luis Borges, Thomas Pynchon, Botho Strauß, Umberto Eco, Salman Rushdie
1950-1970 Pop-Art James Rosenquist "Homage to Kieslers Endless House" 1962; Pop-Art entstand als Reaktion auf den Abstrakten Expressionismus der vierziger und fünfziger Jahre, den die Pop-Art-Künstler als zu intellektuell, subjektiv und losgelöst von der Wirklichkeit empfanden.


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Künstler


Leon Battista Alberti 1404-1472 Der erste bedeutende Architekturtheoretiker der Renaissance. Entwarf Bauwerke in einem reinen Klassizismus, der auf planmäßigen Studien der Architektur der klassischen Antike beruhte.  
Filippo Brunelleschi 1417-1420 entdeckte das Verfahren der zentralperspektivischen Projektion. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts verlor die vollendete Darstellung der Perspektive jedoch an Bedeutung, und visuelle Genauigkeit wurde von den neuen avantgardistischen künstlerischen Bewegungen in den Hintergrund gestellt  
Jan van Eyck um 1390-1441 1434 Giovanni Arnolfini und seine Frau; 1348/50 Christus, En face Darstellung  
Michelangelo Buonarroti 1475-1564 1536-41 Jüngste Gericht; Meister des Spätrenaissance; 1490 Madonna und Kind mit Johannes und Engeln - Tempera auf Holz; David  
Albrecht Dürer 1471-1528 1500 Selbstbildnis im Pelzrock, malte sich in En face Darstellung, noch weitere Merkmale wie Hand im Vordergrund, etc.  
Giorgio Vasari 1511-1574 gilt als Urvater der Kunstwissenschaft  
Hyacinthe Rigaud 1659-1743 Vertreter des Portrait d apparat, barocke Emblematik, Trennung von Körper und Geist, Spätbarock, Frankreich absolutistisches Staatssystem;  
Balthasar Permoser 1651-1732 wurde 1689 als Hofbildhauer nach Dresden berufen; vermittelte Schönheitsideale der italien. Barockplastik nach Deutschland. Skulpturen am Dresdner Zwinger, außerdem Standbilder von barocker Bewegtheit. Apotheose des Prinzen Eugen, 1720  
Francisco José de Goya 1746-1828 spanischer Maler und Grafiker; die Erschießung der Aufständischen 1808, 1814 gemalt; moderne  
Jacques-Louis David 1748-1825 1784 Der Schwur der Horaziar-Klassizismus Klare Farben, klassische Strenge und heroisierendes Pathos charakterisieren das Historiengemälde des französischen Klassizisten David, das Ende des 18. Jahrhunderts in königlichem Auftrag entstand und die Historienmalerei der folgenden Jahrzehnte maßgeblich prägte.  
Eugene Delacroix 1798-1863 1830 Die Freiheit führt das Volk an  
Paul Cézanne 1839-1906 Im späten 19. Jahrhundert dann richteten Paul Cézanne, Paul Gauguin und Vincent van Gogh ihr Hauptaugenmerk auf die Licht- und Farbwirkung eines Gemäldes und gaben der subjektiven Empfindung von Realität den Vorrang vor einer getreuen Abbildung der Natur. Im frühen 20. Jahrhundert wurde diese Richtung von den Malern des Kubismus weiterentwickelt.  
Gauguin 1848-1903 französischer Maler, der neben Paul Cézanne und Vincent van Gogh als Begründer der modernen Kunst gilt.  
Gogh, Vincent Willem van 1853-1890 niederländischer Maler, neben Cézanne und Gauguin einer der bedeutendsten Anreger der Moderne.  
Goerges Seurat 1859-1891 französischer Maler, begründete mit Paul Signac den Pointillismus, 1884/86 Ein Sonntagnachmittag auf der Insel La Grande Jatte, Ölfarbe auf Leinwand, Pointillismus; Lesende Frau, Conté Kreide  
Henri Matisse 1869-1954 1908 Harmonie in Rot zeigt den typischen flächenhaften Stil, der körperliche und räumliche Aspekte in Farbe umzusetzen suchte.  
Eug 1872-1944 Kubismus  
Piet Mondrian 1872-1944 Abstrakte Malerei, Kubismus, Seiner Ansicht nach bestand die Aufgabe der Kunst nicht in der mimetischen Wiedergabe realer Objekte. Sie solle vielmehr die der Realität immanenten universellen Aspekte zum Ausdruck bringen. Er dominierte den Neoplastizismus.  
Theo van Doesburg 1883-1931 eigentlich Christian Emil Marie Küpper. 1924 führte Doesburg den Begriff Konkrete Kunst ein. Bei der Gründung 1930 Bauhaus  
Beckmann 1884-1950 1944 Selbstbildnis in Schwarz  
Marcel Duchamp 1887-1968 französischer Maler und Objektkünstler, Anreger der Avantgarde, impressionistischer Stil dann Kubismus,sein Name doch zumindest eng mit der Entwicklung des Surrealismus und Dadaismus verknüpft. Während seiner Aufenthalte in den USA (1915-1918 und 1920-1921) spielte er eine zentrale Rolle in der Dada-Szene New Yorks und organisierte 1947 mit André Breton in Paris die Ausstellung Le Surrealisme en 1947. Anregend wirkte Duchamp ferner auf Kunstrichtungen wie den Nouveau Réalisme, die Pop-Art und die Concept Art (Konzeptuelle Kunst). Unter anderem griffen die Amerikaner Jasper Johns und Robert Rauschenberg viele Anregungen des Künstlers auf. 1914 Der Flaschentrockner  
Otto Dix 19 1927 - 1928 Die Großstadt- Mischtechnik auf Holz  
Oskar Kokoschka 19-19 Frau im Lehnstuhl  
Andy Warhol 19-19 1964 Siebdruckserie "Thirteen Most Wanted Men", New York State Pavillon. John Chamberlein, Robert Indiana, Roy Lichtenstein, Robert Rauschenberg  
Das endlose Haus, biomorphe Architektur, Museum of Modern Art - New York 1950-60  Frederick Kiesler 1890 - 1965
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Techniken

Guaschmalerei,
Malerei mit deckenden Wasserfarben im Gegensatz zur lichtdurchlässigen Aquarellmalerei. Die Farbpigmente werden mit Deckweiß gemischt oder mit einem Bindemittel wie Gummi Arabicum versetzt. Dadurch entstehen pastose, dicke Farbschichten, die stark deckend und lichtundurchlässig sind. Die Malunterlage wird zunächst mit einer dunkleren Farbschicht grundiert, danach werden hellere Farbflächen aufgetragen, wobei gerne mit Deckweiß gearbeitet wird, um für eine Modellierung von Figuren den höchsten Helligkeitsgrad zu erreichen. Bereits im antiken Ägypten war die Gouachemalerei bekannt, im Mittelalter wurden Buchillustrationen in dieser Technik angefertigt, wobei sich die Kraft der Gouachefarben bis heute hervorragend erhalten hat. Zunächst nur der Miniaturmalerei vorbehalten, gewann die Gouachetechnik besonders im 18. Jahrhundert durch François Boucher an Popularität. Im 19. Jahrhundert bedienten sich vor allem Adolph von Menzel oder die Impressionisten Max Liebermann und Max Slevogt dieser Technik. Siehe auch Temperamalerei.

Temperamalerei,
Maltechnik, bei der die Farben durch Vermischung natürlicher oder künstlicher anorganischer Pigmente in einer Öl-Wasser-Emulsion entstehen (von lateinisch temperare: mischen). Hierzu werden hauptsächlich Lein-, Mohn- oder Nussöl verwendet, zur Stabilisierung der Emulsion benutzt man Schutzkolloide aus Hühnerei (Eitempera), Casein (Caseintempera), Gummi arabicum (Gummitempera) oder eine Glycerinlösung. Temperafarben trocknen zwar schnell, härten aber erst nach einer gewissen Zeit ganz aus. Sie wirken nicht durchscheinend, sondern matt, und sind sehr dauerhaft. Die Temperamalerei gehört zu den ältesten Maltechniken überhaupt. Sie ist bereits von Wandgemälden im alten Ägypten, Babylonien sowie im frühgriechisch-mykenischen Kulturkreis bekannt, wo man als Bindemittel Eidotter verwendete, dem gelegentlich etwas Essig beigemengt wurde. Vor Einführung der Ölmalerei war diese Technik in ganz Europa verbreitet. Sie erreichte ihren Höhepunkt im Italien des 13. und 14.  Jahrhunderts. Der Untergrund, auf dem Giotto, Cimabue und ihre florentinischen Zeitgenossen malten, war in der Regel Gips (gesso). Die Platte, die zu bearbeiten war, wurde so vorbereitet, dass man zunächst alle Risse und Unebenheiten des Pappel-, Linden- oder Weidenholzes mit einer Mischung aus Leim oder Kleber und Sägemehl füllte. Dann überzog man sie mit feinem Leinen, das mit Leim festgeklebt wurde. Auf diese Oberfläche brachte man schweren Gips (gesso grasso) auf, über den mit einem Pinsel eine weitere, dünnere Gipsschicht (gesso sottile) aufgetragen und schließlich bemalt wurde. Da der Gipsgrund sehr saugfähig war, musste der Maler zügig und präzise ans Werk gehen. Ab dem 15.  Jahrhundert verdrängten allmählich Ölfarben die Temperatechnik, die jedoch weiterhin auch bei Ölgemälden zur Untermalung oder für besondere Effekte (z. B. Höhungen) verwendet wurde. Während die italienischen Renaissance-Maler ihre Pigmente noch mit der Hand verrieben und sie dann mit dem Bindemittel vermengten, werden Temperafarben heutzutage industriell hergestellt. Man erhält sie in Tuben und Töpfchen und muss nur noch Wasser und ein Bindemittel, wie etwa Casein, hinzufügen.

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das ergebnis jeder loesung ist ein versuch, dann gibt es keine probleme und keine kunst